SPORT UND SPIEL
MIT LEIDENSCHAFT

Spiel und sportverein margertshausen 1924 e.v.​

Bergstraße 50 / 86459 Margertshausen

Chronik

Vor 75 Jahren fanden sich unter Initiative von Pfarrer August Kieninger und Johann Altbauer junge Burschen und Mädchen zusammen, um das eintönige Dorfleben durch Theaterspiel aufzulockern. Es waren zum Teil die gleichen jungen Männer aus Margertshausen und Wollishausen, die zur selben Zeit mit dem Fußballsport begannen.

Unter Mithilfe der Gemeinde Margertshausen (Bürgermeister Georg Weber) wurde von der Familie Kraus (heute Hartmann) der Anger in der Dorfmitte gekauft und den Fußballern als Spielfeld zur Verfügung gestellt. Vorstandswahlen sind nicht nachweisbar, der älteste Spieler Pius Jaser musste die Organisationsaufgaben übernehmen. Weitere aktive Spieler und damit Gründungsmitglieder waren: Josef Gschwilm, Hans Gschwilm, Hans Brenner, Georg Steiger, Sebastian Dossner, Ludwig Geh, Xaver Heuberger, Josef Klimmer und Johann Bußjäger.

Die Spielmöglichkeiten waren nicht vergleichbar mit der heutigen Zeit; einen geregelten Spielbetrieb gab es noch nicht. Man fand sich lediglich zusammen zu Freundschaftsspielen mit den benachbarten Orten. Da Lokalderbys bekanntlich ihren besonderen Reiz haben, tat dies dem Interesse und der Freude am Fußballsport keinen Abbruch.

Auch nach der Machtübernahme Adolf Hitlers 1033 wurde in Margertshausen Fußball gespielt. Da die jungen Männer ihren Reichsarbeitsdienst und Wehrdienst ableisten mussten, wurde die Spielerdecke immer dünner. Schließlich konnten Fußballspiele nur noch von Jugendmannschaften ausgetragen werden. Selbst nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939, als die jungen Männer an die Front abkommandiert wurden, hörte der Fußballsport in Margertshausen noch nicht ganz auf. Erst die letzten Kriegsjahre 1944/45 machten dem Sport ein Ende, das Vereinsleben erlosch.

Unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges am 8. Mai 1945 hatten die Menschen andere Sorgen, als an Fußball oder Verein zu denken. Aber bereits 1946 bestätigten auf Anhieb 46 Unterschriften, dass man in Margertshausen die Tradition des Fußballsports wieder aufleben lassen will.


Die 1. Mannschaft des SSV nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Jahr 1949.

Zu den Initiatoren der Wiedergründung gehörten: Leonhard Jochum, Georg Kehrle, Johann Wohlfahrt, Jakob Strasser, Johann Strasser und Fritz Schmid. Sie stellten auch den Stamm der aktiven Mannschaft.
Im Jahr 1947 erhielt der Verein die Aufnahme beim BLSV unter der Nummer 11415. Vom Landratsamt Augsburg wurde ebenfalls die Genehmigung erteilt unter der damals üblichen Auflage: „Die Mitgliedschaft des Vereins ist nur vollkommen politisch einwandfreien Personen offen und kann Personen umfassen, die aufgrund des Gesetzes zur Befreiung vom Nationalsozialismus und Militarismus nur als Mitläufer erklärt wurden. Funktionen niederen Grades können Mitläufern nur in Ausnahmefällen mit besonderer Bewilligung anvertraut werden.“ Als die organisatorischen Klippen genommen waren, konnte das Vereinsleben beim SSV beginnen. Die Vereinsführung wechselte zunächst recht häufig; offenbar war damals schon das „Rotationsprinzip“ bekannt: 1946 Leonhard Jochum, 1947 Georg Kehrle, 1948 Fritz Schmid, 1949 Johann Fuchs.

Als 1950 erneut Leonhard Jochum den Verein leitete, war die wichtigste Aufgabe die Anlage eines neuen Sportgeländes. aus eigenen Mitteln hätte damals dieses Problem nicht bewältigt werden können. Die Gemeinde und vor allem die tatkräftige Hilfe der amerikanischen Militärregierung, die Raupenfahrzeuge und Maschinen kostenlos zur Verfügung stellte, machten es möglich, dass aus einer Sandgrube ein herrlich gelegenes Sportgelände geschaffen wurde. Im Juni 1952 fand im Beisein zahlreicher Prominenz die feierliche Platzeröffnung statt.


Am Hungerberg wird mit Hilfe der Amerikaner der neue Sportplatz des SSV angelegt.
Pfarrer Brückelmeier und die Schulkinder freuen sich über das besondere Ereignis im Dorf.

In den 60er Jahren begann für den SSV die „Ära Straßer“. Jakob Strasser wurde als 1. Vorsitzender Ideengeber und Motor des Vereins über Jahre hinweg. Die alte Holzbaracke beim Sportplatz musste durch ein zeitgemäßes Sportheim abgelöst werden. Nach vielen freiwilligen Diensten und Arbeiten konnte der SSV 1965 in sein eigenes Haus einziehen. Das Sportheim wurde bald nicht nur Mittelpunkt des Vereins, sondern der ganzen Gemeinde, zumal sehr bald die beiden Wirtschaften im Ort ihre Pforten für immer schlossen.


Das neue Sportheim des SSV bei der Einweihung 1965.

Der Schritt vom Fußballverein zum vielseitigen Verein für Breitensport begann für den SSV 1970 mit dem Anschluss der Schützenabteilung. Für diese Abteilung wurde mit dem Anbau des Schützenheims eine neue Sportmöglichkeit geschaffen. Als der SSV im August 1974 sein 50jähriges Vereinsjubiläum mit Fernseh- und Schlagerstars wie Sepp Viellechner, Teddy Parker und der Ochsenfurter Blasmusik feierte, war dies ein Fest nicht nur für den SSV, sondern für die ganze Gemeinde. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Abteilungen und damit auch der Mitglieder deutlich zu:

  • 1977: Eine Turnabteilung schließt sich dem SSV an.
  • 1978: Die Tennisspieler organisieren sich als Abteilung im SSV.
  • 1981: Aus den Reihen der Schützen gliedert sich eine Volkstanzgruppe dem SSV an.

Zwischenzeitlich war auch eine Wandergruppe sehr aktiv, die den SSV bei zahlreichen Veranstaltungen vertrat und auch selbst einen sehr gut besuchten Volkswandertag in Margertshausen ausrichtete.

Als Jakob Strasser nach jahrelanger erfolgreicher Tätigkeit das Amt des 1. Vorsitzenden an seinen bisherigen Stellvertreter Manfred Kopp übergab, hinterließ er ein bestelltes Haus, in dem gleichwohl die Arbeit nicht ausging.

In diesen Jahren wurde das Sportheim erweitert, um einerseits den Schützen bessere Sportmöglichkeiten zu schaffen, andererseits bei größeren Veranstaltungen das Platzangebot im Sportheim zu erweitern. Mehr Platz forderten sowohl die Fußballer als auch die Tennisspieler. Nach langwierigen und zähen Grundstücksverhandlungen gelang es Manfred Kopp, Grundstücke für ein zweites Fußballfeld und zwei weitere Tennisplätze zur Verfügung zu stellen. Wiederum waren tausende von freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder nötig, ehe 1991 die neu geschaffenen Sportanlagen eingeweiht und in Betrieb genommen werden konnten. Drei Jahre später war durch die Verlagerung der Zufahrt zum Sportheim auch der Weg dafür geebnet, dass aus dem ehemaligen Trainingsplatz ein Kleinfeld für die Jugendteams entstehen konnte.

Neue Chancen für den Breitensport eröffnete der Bau der Schwarzachhalle in Gessertshausen. Während bis dahin eine Erweiterung des Sportangebots an der mangelnden Hallenkapazität scheiterte, ergriff die Vorstandschaft des SSV die Gelegenheit beim Schopf und bot den Mitgliedern neue sportliche Aktivitäten an:

  • Badminton
  • Aerobic
  • Volleyball
  • Funktionsgymnastik ab 40
  • Showtanz

Dass man an der Schmutter seit 1998 sogar Beach-Volleyball spielen kann – ein Angebot, das in den Sommermonaten begeistert genutzt wird – ist ein kleiner Farbtupfer im bunten und reichhaltigen Vereinsleben des SSV.

Die Chronik des SSV zeigt nur die hervorstehenden Aktionen und Maßnahmen der letzten 75 Jahre auf. Nicht erwähnt sind die alltäglichen bzw. alljährlichen Veranstaltungen, die das Vereinsleben erst ausmachen wie z. B. die ungezählten Trainings- und Übungsstunden, die regelmäßigen Wettkämpfe und Auftritte, Weihnachtsfeiern, Abteilungsfeiern, Feste, Versammlungen usw.

Es ist dem SSV zu wünschen, dass wie in den bisherigen 75 Jahren genügend junge Leute mit Spaß und Begeisterung am Sport im Verein teilnehmen und dass sich immer wieder genügend verantwortungsvolle Männer und Frauen finden, die mit Tatkraft und Idealismus den Verein am Leben erhalten.

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Vor 75 Jahren fanden sich unter Initiative von Pfarrer August Kieninger und Johann Altbauer junge Burschen und Mädchen zusammen, um das eintönige Dorfleben durch Theaterspiel aufzulockern. Es waren zum Teil die gleichen jungen Männer aus Margertshausen und Wollishausen, die zur selben Zeit mit dem Fußballsport begannen.

Unter Mithilfe der Gemeinde Margertshausen (Bürgermeister Georg Weber) wurde von der Familie Kraus (heute Hartmann) der Anger in der Dorfmitte gekauft und den Fußballern als Spielfeld zur Verfügung gestellt. Vorstandswahlen sind nicht nachweisbar, der älteste Spieler Pius Jaser musste die Organisationsaufgaben übernehmen. Weitere aktive Spieler und damit Gründungsmitglieder waren: Josef Gschwilm, Hans Gschwilm, Hans Brenner, Georg Steiger, Sebastian Dossner, Ludwig Geh, Xaver Heuberger, Josef Klimmer und Johann Bußjäger.

Die Spielmöglichkeiten waren nicht vergleichbar mit der heutigen Zeit; einen geregelten Spielbetrieb gab es noch nicht. Man fand sich lediglich zusammen zu Freundschaftsspielen mit den benachbarten Orten. Da Lokalderbys bekanntlich ihren besonderen Reiz haben, tat dies dem Interesse und der Freude am Fußballsport keinen Abbruch.

Auch nach der Machtübernahme Adolf Hitlers 1033 wurde in Margertshausen Fußball gespielt. Da die jungen Männer ihren Reichsarbeitsdienst und Wehrdienst ableisten mussten, wurde die Spielerdecke immer dünner. Schließlich konnten Fußballspiele nur noch von Jugendmannschaften ausgetragen werden. Selbst nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939, als die jungen Männer an die Front abkommandiert wurden, hörte der Fußballsport in Margertshausen noch nicht ganz auf. Erst die letzten Kriegsjahre 1944/45 machten dem Sport ein Ende, das Vereinsleben erlosch.

Unmittelbar nach dem Ende des 2. Weltkrieges am 8. Mai 1945 hatten die Menschen andere Sorgen, als an Fußball oder Verein zu denken. Aber bereits 1946 bestätigten auf Anhieb 46 Unterschriften, dass man in Margertshausen die Tradition des Fußballsports wieder aufleben lassen will.


Die 1. Mannschaft des SSV nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Jahr 1949.

Zu den Initiatoren der Wiedergründung gehörten: Leonhard Jochum, Georg Kehrle, Johann Wohlfahrt, Jakob Strasser, Johann Strasser und Fritz Schmid. Sie stellten auch den Stamm der aktiven Mannschaft.
Im Jahr 1947 erhielt der Verein die Aufnahme beim BLSV unter der Nummer 11415. Vom Landratsamt Augsburg wurde ebenfalls die Genehmigung erteilt unter der damals üblichen Auflage: „Die Mitgliedschaft des Vereins ist nur vollkommen politisch einwandfreien Personen offen und kann Personen umfassen, die aufgrund des Gesetzes zur Befreiung vom Nationalsozialismus und Militarismus nur als Mitläufer erklärt wurden. Funktionen niederen Grades können Mitläufern nur in Ausnahmefällen mit besonderer Bewilligung anvertraut werden.“ Als die organisatorischen Klippen genommen waren, konnte das Vereinsleben beim SSV beginnen. Die Vereinsführung wechselte zunächst recht häufig; offenbar war damals schon das „Rotationsprinzip“ bekannt: 1946 Leonhard Jochum, 1947 Georg Kehrle, 1948 Fritz Schmid, 1949 Johann Fuchs.

Als 1950 erneut Leonhard Jochum den Verein leitete, war die wichtigste Aufgabe die Anlage eines neuen Sportgeländes. aus eigenen Mitteln hätte damals dieses Problem nicht bewältigt werden können. Die Gemeinde und vor allem die tatkräftige Hilfe der amerikanischen Militärregierung, die Raupenfahrzeuge und Maschinen kostenlos zur Verfügung stellte, machten es möglich, dass aus einer Sandgrube ein herrlich gelegenes Sportgelände geschaffen wurde. Im Juni 1952 fand im Beisein zahlreicher Prominenz die feierliche Platzeröffnung statt.


Am Hungerberg wird mit Hilfe der Amerikaner der neue Sportplatz des SSV angelegt.
Pfarrer Brückelmeier und die Schulkinder freuen sich über das besondere Ereignis im Dorf.

In den 60er Jahren begann für den SSV die „Ära Straßer“. Jakob Strasser wurde als 1. Vorsitzender Ideengeber und Motor des Vereins über Jahre hinweg. Die alte Holzbaracke beim Sportplatz musste durch ein zeitgemäßes Sportheim abgelöst werden. Nach vielen freiwilligen Diensten und Arbeiten konnte der SSV 1965 in sein eigenes Haus einziehen. Das Sportheim wurde bald nicht nur Mittelpunkt des Vereins, sondern der ganzen Gemeinde, zumal sehr bald die beiden Wirtschaften im Ort ihre Pforten für immer schlossen.


Das neue Sportheim des SSV bei der Einweihung 1965.

Der Schritt vom Fußballverein zum vielseitigen Verein für Breitensport begann für den SSV 1970 mit dem Anschluss der Schützenabteilung. Für diese Abteilung wurde mit dem Anbau des Schützenheims eine neue Sportmöglichkeit geschaffen. Als der SSV im August 1974 sein 50jähriges Vereinsjubiläum mit Fernseh- und Schlagerstars wie Sepp Viellechner, Teddy Parker und der Ochsenfurter Blasmusik feierte, war dies ein Fest nicht nur für den SSV, sondern für die ganze Gemeinde. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Abteilungen und damit auch der Mitglieder deutlich zu:

  • 1977: Eine Turnabteilung schließt sich dem SSV an.
  • 1978: Die Tennisspieler organisieren sich als Abteilung im SSV.
  • 1981: Aus den Reihen der Schützen gliedert sich eine Volkstanzgruppe dem SSV an.

Zwischenzeitlich war auch eine Wandergruppe sehr aktiv, die den SSV bei zahlreichen Veranstaltungen vertrat und auch selbst einen sehr gut besuchten Volkswandertag in Margertshausen ausrichtete.

Als Jakob Strasser nach jahrelanger erfolgreicher Tätigkeit das Amt des 1. Vorsitzenden an seinen bisherigen Stellvertreter Manfred Kopp übergab, hinterließ er ein bestelltes Haus, in dem gleichwohl die Arbeit nicht ausging.

In diesen Jahren wurde das Sportheim erweitert, um einerseits den Schützen bessere Sportmöglichkeiten zu schaffen, andererseits bei größeren Veranstaltungen das Platzangebot im Sportheim zu erweitern. Mehr Platz forderten sowohl die Fußballer als auch die Tennisspieler. Nach langwierigen und zähen Grundstücksverhandlungen gelang es Manfred Kopp, Grundstücke für ein zweites Fußballfeld und zwei weitere Tennisplätze zur Verfügung zu stellen. Wiederum waren tausende von freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder nötig, ehe 1991 die neu geschaffenen Sportanlagen eingeweiht und in Betrieb genommen werden konnten. Drei Jahre später war durch die Verlagerung der Zufahrt zum Sportheim auch der Weg dafür geebnet, dass aus dem ehemaligen Trainingsplatz ein Kleinfeld für die Jugendteams entstehen konnte.

Neue Chancen für den Breitensport eröffnete der Bau der Schwarzachhalle in Gessertshausen. Während bis dahin eine Erweiterung des Sportangebots an der mangelnden Hallenkapazität scheiterte, ergriff die Vorstandschaft des SSV die Gelegenheit beim Schopf und bot den Mitgliedern neue sportliche Aktivitäten an:

  • Badminton
  • Aerobic
  • Volleyball
  • Funktionsgymnastik ab 40
  • Showtanz

Dass man an der Schmutter seit 1998 sogar Beach-Volleyball spielen kann – ein Angebot, das in den Sommermonaten begeistert genutzt wird – ist ein kleiner Farbtupfer im bunten und reichhaltigen Vereinsleben des SSV.

Die Chronik des SSV zeigt nur die hervorstehenden Aktionen und Maßnahmen der letzten 75 Jahre auf. Nicht erwähnt sind die alltäglichen bzw. alljährlichen Veranstaltungen, die das Vereinsleben erst ausmachen wie z. B. die ungezählten Trainings- und Übungsstunden, die regelmäßigen Wettkämpfe und Auftritte, Weihnachtsfeiern, Abteilungsfeiern, Feste, Versammlungen usw.

Es ist dem SSV zu wünschen, dass wie in den bisherigen 75 Jahren genügend junge Leute mit Spaß und Begeisterung am Sport im Verein teilnehmen und dass sich immer wieder genügend verantwortungsvolle Männer und Frauen finden, die mit Tatkraft und Idealismus den Verein am Leben erhalten.

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